Die Spitzenkandidaten des steirischen Salzkammerguts für die Gemeinderatswahl 2025 laden Landeshauptmann Kunasek per gemeinsamen Brief zu einem Gespräch ein. Dieses soll noch vor der Wahl stattfinden und die Zukunft des Gesundheitsstandorts Bad Aussee zum Inhalt haben.
Über die Medien durften die Menschen im Ausseerland in den vergangenen Wochen erfahren, dass die neue Landesregierung in Bezug auf die Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen an einem sogenannten „Plan B“ arbeitet. Die Planungen für ein Leitspital in Stainach-Pürgg wurden auf Eis gelegt, stattdessen ist angedacht, den Standort Rottenmann zum Leitspital aufzuwerten. Die Spitalsstandorte Schladming und Bad Aussee sollen „versorgungswirksam weiterentwickelt“ werden.
Was mit dieser Formulierung gemeint ist, weiß die Bevölkerung nicht. Allerdings gibt es in Anbetracht der unklaren Situation Befürchtungen und Ängste, denn Rottenmann ist aus Sicht der Ausseerinnen und Ausseer entfernungstechnisch eine andere Welt. „Müssen wir in einem medizinischen Notfall zukünftig wirklich alle nach Rottenmann fahren? Werden unsere Gäste nach einem Skiunfall im Winter mit der Rettung dann eine Stunde quer durch den größten Bezirk Österreichs gefahren?“, fragt Martin Dämon, der die parteiübergreifende Initiative gestartet hat.
Unter den Unterzeichnern des gemeinsamen Briefs finden sich Bürgermeister und Vizebürgermeister sowie weitere führende Kommunalpolitiker aus den Gemeinden Altaussee, Bad Aussee, Bad Mitterndorf und Grundlsee. Zum Kernanliegen des Briefs sagt Martin Dämon: „Wir wollen, dass der Landeshauptmann mit uns persönlich spricht und die Anliegen der einheimischen Bevölkerung in seinem Plan B berücksichtigt werden – und zwar bevor dieser fertig ausgearbeitet und beschlossen ist. Es kann nicht sein, dass beim Thema Gesundheitsversorgung ein weiteres Mal über die Köpfe der Menschen hinweg entschieden wird. Das strategische Aushungern des LKH Bad Aussee muss gestoppt und der Standort für die Zukunft gesichert werden. Ein Leitspital Rottenmann ist nur in Kombination mit einem vollwertigen Erhalt des Spitals in Aussee denkbar!“
Dämon betont die spontane Bereitschaft und den großen Willen aller Unterzeichner, jenseits parteipolitischer Differenzen an einem Strang zu ziehen und ein gemeinsames Zeichen in Richtung Graz zu schicken. „Die Rottenmanner und Schladminger kämpfen für ihre Spitäler und wir werden ebenfalls nicht demütig schweigen. Auch die Menschen in unseren Gemeinden haben eine Recht auf die bestmögliche Gesundheitsversorgung“, so Martin Dämon.
Der Brief an LH Kunasek im Original:

