Niedrigwasser im Salzkammergut – Trockenheit hinterlässt deutliche Spuren

Seit Mitte Jänner hat es im Salzkammergut keinen ausgiebigen Regen gegeben. Die Folgen sind mittlerweile unübersehbar: Seen und Flüsse führen deutlich weniger Wasser und auch die Waldbrandgefahr steigt.

Wasserpegel auf Rekordtief

Besonders betroffen ist der Wolfgangsee. Der Wasserstand ist so niedrig, dass Linienschiffe Strobl derzeit nicht anfahren könnten. Am Ufer sind weiße Flächen sichtbar, die das außergewöhnliche Niedrigwasser belegen. Ein ähnliches Bild zeigt sich am Traunsee: Normalerweise verborgene Schotterbänke laden nun zu Spaziergängen ein. In Traunkirchen wird deutlich, wie weit sich das Wasser zurückgezogen hat.

Die Trockenheit sorgt für Diskussionen in der Bevölkerung. Viele vermuten, dass der niedrige Wasserstand des Traunsees mit dem Kraftwerk an der Traun zusammenhängt. Doch das ist ein Irrtum. „Die Energie AG lässt Wasser ab!“ ist ein häufig gehörtes Gerücht, doch tatsächlich ist der Ablassbereich des Kraftwerks völlig trocken.

Die Traun: Einst wilde Strömung, jetzt gezähmter Fluss

Auch die Traun zeigt ungewohnte Bilder. In Mitterweißenbach sind große Schotter- und Felsflächen dort zu sehen, wo normalerweise Wasser fließt. Besonders das „wilde Lauffen“ hat sich stark verändert. Sabine, eine Einheimische, erinnert sich: „Früher waren hier überall Dümpel, in denen wir schwimmen konnten, sogar ein Sprungbrett gab es. Heute sind die Dümpel versandet und die Fische verschwunden.“

Auswirkungen auf Landwirtschaft und Natur

Nicht nur Seen und Flüsse leiden unter der anhaltenden Trockenheit. Auch Bauern und Gärtner stehen vor großen Herausforderungen, da der Grundwasserspiegel in den Hausbrunnen gesunken ist. Ohne baldigen Regen dürfte es für viele Landwirte schwierig werden, ihre Felder ausreichend zu bewässern.

Zusätzlich steigt die Gefahr von Waldbränden. Die lange Trockenperiode hat den Boden stark ausgetrocknet, wodurch selbst kleine Funken eine große Gefahr darstellen. Meteorologen sagen zwar für die nächsten Tage Regen voraus, doch ob dieser ausreichend sein wird, bleibt abzuwarten.

Fazit

Die anhaltende Trockenheit im Salzkammergut hinterlässt deutliche Spuren. Niedrige Wasserstände, sinkende Grundwasserspiegel und erhöhte Waldbrandgefahr machen die Situation kritisch. Hoffnungen ruhen nun auf dem angekündigten Regen.

Bericht und Fotos: Wilfried Fischer

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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