Mario Stecher: „Der Verdacht liegt sehr nahe, dass über die gesamte Weltmeisterschaft manipuliert worden ist.“

ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher geht davon aus, dass die Norweger in Trondheim schon vor dem Auffliegen des WM-Skandals mit umgenähten Anzügen gesprungen sind. Katharina Truppe glaubt, dass sie nach ihrem ersten Weltcupsieg gelassener fahren wird. Und Dr. Helmut Marko setzt im Titelrennen der Formel-1-Saison 2025 wieder auf Max Verstappen.
Mario Stecher: „Der Verdacht liegt sehr nahe, dass über die gesamte Weltmeisterschaft manipuliert worden ist.“
Zitate-Service „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ am 10. März 2025

SKI ALPIN

„Ich fühle mich noch immer ein bisschen hippelig und kann es immer noch nicht ganz glauben, weil einfach so viel passiert ist in den letzten zwei Tagen. Die Gefühlslage ist ziemlich auf und ab.“
Katharina Truppe über ihren ersten Weltcupsieg.

„Ich habe gestern auch gehört, dass es das 181. Weltcuprennen war und da habe ich mir gedacht, dass sich das nach viel anhört. Auch meine 29 Jahre, aber ich sage, besser spät als nie.“
Katharina Truppe weiter über ihren Slalomerfolg in Âre.

„Ich habe mir nach dem Sieg nicht viel gedacht, weil alles so schnell passiert ist. Da war gleich einmal die Siegerehrung. Da war so viel auf einmal, dass man das gar nicht realisieren kann. Mir war schlecht, ich habe nicht gewusst, wo vorne und hinten ist. So etwas habe ich noch nie erlebt. Es war etwas Schönes und gleichzeitig etwas Unglaubliches. Das darf sicher nicht jeder Sportler feiern und von dem her war das einfach ein Genuss. Und wie ich dann im Auto und im Flieger gesessen bin, habe ich nicht schlafen können, weil ich ziemlich aufgewühlt war, weil es der Tag X war.“
Katharina Truppe über ihre Gefühlswelt nach dem Slalomsieg in Schweden.

„Ich habe immer an mich geglaubt und wenn ich nicht an mich geglaubt habe, dann haben das andere Leute. Meine Familie, meine Leute daheim, meine Mentaltrainerin, die mich immer aufbaut, wenn ich nicht an mich glaube. Ich habe mir und anderen Leuten bewiesen und gezeigt, dass alles möglich ist.“
Katharina Truppe über ihr mentales Durchhaltevermögen.

„Mit einer Teamkollegin am Podest zu stehen, ist sicher doppelt so schön. Wann hat man das schon?“
Katharina Truppe über den ÖSV-Doppelsieg in Âre mit Katharina Liensberger.

„Vielleicht ist es die Zimtschnecke.“
Katharina Truppe über ein mögliches Erfolgsrezept in Âre.

„In Âre ist der Lautsprecher am Start so laut, dass man mitbekommt, was die Läuferin vor dir gemacht hat. Da habe ich einfach angefangen zu summen, damit ich nicht mitbekomme, was vorher passiert. Ich habe einfach geschaut, dass ich nur meine Gedanken und das, was ich vorhabe, höre und nichts anderes höre.“
Katharina Truppe musste sich vor ihrem zweiten Lauf ablenken.

„Es war sicher mein emotionalstes Wochenende. Den Riesentorlauf aufzugeben war definitiv keine leichte Entscheidung, aber es waren jetzt drei Saisonen nur Kampf. Ich habe einfach die Spur nicht mehr gefunden und nicht mehr zurück gefunden in das schnelle Riesentorlauffahren. Von dem her war der Cut einfach wichtig und es ist innerlich eine Last abgefallen, dass ich das jetzt hinter mir gelassen habe. Anscheinend war das so viel Ballast, dass das im Slalom dann nur so gepfiffen hat.“
Katharina Truppe über das Ende ihrer Riesentorlauf-Karriere.

„Ich bin jetzt sicher noch einmal gelassener geworden, weil ich mir denke, dass mir den Sieg keiner mehr nehmen kann. Die Medaille auch nicht mehr. Von dem her habe ich schon etwas geschafft, auf das ich sehr stolz bin.“
Katharina Truppe blickt optimistisch in die Zukunft.

SKI NORDISCH

„Mir ist es wahrscheinlich so gegangen wie vielen Zuseherinnen und Zusehern, die mal den Wettkampf gesehen haben und dann gesehen haben, dass es einen Protest gibt. Ich als erfahrener Fuchs habe mir dann gedacht, dass es zu heikel sein wird, in diesem Stadion bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land vor dem König die Norweger zu disqualifizieren. Danach habe ich den Fernseher ausgeschaltet und als ich dann 30 Minuten später einen Kollegen in Norwegen angerufen habe und der gesagt hat, dass alle Norweger disqualifiziert sind, war ich davon schon überrascht. Da war mir dann klar, dass da massiv etwas Nachweisbares vorgefallen sein muss.“
Toni Innauer über den Anzug-Skandal von Trondheim.

„Es ist schon eine sehr arrogante Art und Weise, wie das Interview dann vom norwegischen Sportdirektor vonstatten gegangen ist. Dass man da von den Machenschaften in der Nacht nichts gewusst hat, ist einfach nicht zu glauben. Ich kann nur von uns im österreichischen Skiverband sprechen: Wenn da gewisse Dinge laufen, was den Anzug anbelangt, dann ist auch der sportliche Leiter definitiv informiert.“
Mario Stecher über den norwegischen Verband.

„Es sollte die Reaktion des norwegischen Skiverbandes sein, dass das gesamte Führungsteam zurücktreten sollte. Ich glaube nämlich nicht, dass es nur den Magnus Brevig oder den Anzugstechniker betrifft, sondern das Team agiert als Gesamtes. Ich glaube, dass es für den Sport an sich wichtig ist, dass Klarheit für die Zukunft geschaffen wird und diese muss innerhalb der nächsten Tage von der FIS geschaffen werden. Das ist man den Athleten und den Nationen einfach schuldig.“
Mario Stecher fordert einen Rücktritt des gesamten norwegischen Betreuerteams.

„Ich kann mir das nur sehr schwer vorstellen. Ich weiß nicht, wie die anderen Nationen arbeiten. Ich weiß, wie das bei uns abläuft. Da ist es einfach so: Wenn wir einen neuen Anzug bekommen, was bei der WM auch mit zwei Anzügen der Fall war, dass die zum Chippen gehen, dass die von der FIS kontrolliert werden und anschließend jeder von uns Athleten in die Anzüge hineinsteigt und die einfach mal prüft. Aus der Erfahrung aus den letzten zwölf Jahren, wo ich jetzt dabei bin, dass wenn Änderungen am Anzug stattfinden, dann stehe ich da drinnen und ich merk das, dass der anders ist und frage nach, was da geändert wurde. Es kann schon sein, dass eine Änderung am Anzug passiert, wo man im ersten Schritt nichts davon mitbekommt. Aber wenn ich dann drinnen stehe, merke ich es und dann redet man darüber und dann weiß ich Bescheid. Ich muss oben die Kontrolle schaffen, ich springe da runter und ich bin der, der unten in der Kontrolle steht. Deswegen liegt die Verantwortung am Ende immer noch beim Athleten selber.“
Andreas Wellinger glaubt, dass die norwegischen Springer von den Änderungen wussten.

„Mein Wert ist es, mit fairen Mitteln zu kämpfen und der Beste .soll gewinnen.“
.Andreas Wellinger über Fairness im Sport.

„Beweise hin oder her: Wenn man das schafft, im Moment bei zwei Anzügen zu manipulieren, dann liegt der Verdacht sehr nahe, dass über die gesamte Weltmeisterschaft manipuliert worden ist. Man ist es den Athleten schuldig, die Bewerbe fair zu beurteilen. Und was jetzt auf der Kleinschanze passiert ist oder nicht passiert ist, kann man nur vage beurteilen. Aber eines ist ganz klar: Es ist nur ganz schwer nachvollziehbar, dass jemand, wenn er schon dreimal ganz oben gestanden ist, erst beim vierten Springen noch einmal so viel riskiert, dass er erst dort einen Anzug umnäht. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.“
Mario Stecher will alle WM-Wertungen der Norweger annullieren lassen.

„Ob mir Gold zusteht, kann ich nicht beurteilen. In Trondheim habe ich für mich einfach einen geilen Wettkampf gemacht und habe anerkannt, dass einer besser war. Bis Samstag. Dann ist am Samstag der Wettkampf, wo der Vizeweltmeister disqualifiziert wird und dann kommen wirklich ganz viele Fragen.“
Andreas Wellinger über ein möglicherweise verwehrtes Gold auf der Normalschanze.

„Selbst wenn ich einmal die Goldene nach Hause geschickt bekomme: Dann war ich nicht bei der Siegerehrung, dann habe ich keine Hymne gehört, die Bilder gibt es nicht, die Emotionen. Eigentlich alles, für das wir leben, warum wir den Sport machen, das kann mir keiner mehr geben. Selbst wenn ich die Goldene bekommen sollte, was ich aber nicht glaube.“
Andreas Wellinger würden bei einem nachträglichen WM-Titel die Emotionen abgehen.

„Er (Jørgen Graabak, Anm.) sagt selber, dass er von der Bindung nichts gewusst hat. Es war ein Versehen, dass er die Bindung oben gehabt hat. Glaubt man die Geschichte oder glaubt man sie nicht? Wir haben alle unsere Gedanken. Im Österreichischen Verband arbeiten alle zusammen mit den Springern und reden miteinander und tauschen sich untereinander aus. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die sich auch untereinander ausgetauscht und geredet haben. Was mich aber noch unschlüssiger macht, ist, dass ein Jarl Magnus Riiber in einer anderen Liga springt und er ist seit fünf Jahren der, der alles dominiert. Hat der das noch nötig, dass der so etwas machen müsste? Wir wissen es nicht und können es nur vermuten. Es hat auf jeden Fall einen faden Beigeschmack. Wir bekommen das mit, was bei den Springern passiert ist, bei den Kombinierern sind keine Beweise gefunden worden. Sicher macht das auch was mit unseren Emotionen.“
Johannes Lamparter über Jørgen Graabaks Disqualifikation im Teamwettbewerb.

„Man kann eins und eins zusammenzählen. Die haben sicher nicht erst am letzten Tag mit Schwindelei begonnen, sondern schon vorher.“
Toni Innauer glaubt an systematischen Betrug im norwegischen Verband.

„Es ist wichtig, dass eine unabhängige Schiedskommission zu tragen kommt, die wirklich unabhängig untersucht. Nicht so wie der norwegische Direktor gesagt hat, dass er dafür sorgt, dass dies aufgearbeitet wird.“
Mario Stecher fordert eine schnelle Aufklärung des WM-Skandals.

„So in dem Ausmaß war das am Samstag der Hammer. Es gibt immer Gerüchte und der redet und der redet. Aber das Ausmaß und in der Geschwindigkeit, wo das Ding jetzt gerade einschlägt, ist nicht realisierbar.“
Andreas Wellinger war von den Entwicklungen komplett überrascht.

„Es muss jetzt eine Konsequenz, eine Entscheidung her. Wir fliegen am Mittwoch wieder nach Oslo. Dürfen die am Donnerstag alle ganz normal starten oder wie geht das jetzt weiter? Ich habe eigentlich wenig Lust, einem Norweger auf der Schanze zu begegnen. Nicht weil einer explizit persönlich etwas dafür kann, sondern weil diese Manipulation von A bis Z so übers Ziel geschossen ist. Weil die reden da noch von einem zu großen Anzug und weil die Luftdurchlässigkeit nicht passt, denn das kann einmal passieren. Das ist einfach mutwillig und eine Manipulation, die für alle anderen Skispringer, die versuchen, fair zu kämpfen, einfach eine Verarsche ist.“
Andreas Wellinger über die anstehende Raw Air in Norwegen.

„Wir wissen nicht, ob die Kombinierer das auch genauso gemacht haben. Wir vertrauen unserem Kontrolleur, aber wir fahren auch nach Oslo und wollen Klarheit haben. Die Anzüge sollen vorher vielleicht noch einmal kontrolliert werden und wir wollen unseren Wettkampf machen und davon ausgehen können, wenn der gewinnt, dass der den Wettkampf fair gewonnen hat.“
Johannes Lamparter über die verlorene Glaubwürdigkeit im nordischen Sport.

„Die Sportart war jetzt so großartig unterwegs in den letzten Jahren. Sie haben vieles geschafft, was andere Sportarten nicht geschafft haben, sprich Verletzungsstatistik. Auch die Zuschauerzahlen entwickeln sich super. Und dann passiert ausgerechnet bei einem Großereignis so etwas. Das hat die Sportart einfach nicht verdient.“
Toni Innauer über den Imageschaden für den Sprungsport.

„Es sollen die Richtigen bestraft werden. Es soll Konsequenzen geben. Ich wünsche mir aber, dass diese Sportart und das norwegische Skispringen wieder auf die Füße kommen. Das ist ein richtiger Totalschaden. Da steigen die Sponsoren aus und wir können es uns nicht leisten, so eine Nation zu verlieren.“
Toni Innauer für die Zukunft des Sprungsports.

SKIBERGSTEIGEN

„Mit einer Medaille nach Hause zu reisen, ist immer das große Ziel und es ist mir heuer wieder gelungen. Die ganze Saison war nicht so einfach für mich und daher war ich sehr zufrieden. Daher sage ich, dass ich Bronze gewonnen habe und nicht Silber oder Gold verloren habe.“
Sarah Dreier über ihre Bronzemedaille bei der WM in Morgins.

„Franzosen, Spanier, Schweizer. Also schon mitteleuropäisch, aber wir sehen auch schon Nationen wie China, Amerika. Da müssen wir uns richtig anschnallen, dass die uns nicht auf die Füße treten.“
Paul Verbnjak über die große Konkurrenz im Skibergsteigen.

„Ein Highlight jagt das nächste. Wir freuen uns riesig auf unseren Heimweltcup in Schladming, aber es ist nicht nur für uns Österreicher, sondern auch für alle internationale Athleten der wohl beste Weltcup.“
Sarah Dreier über den bevorstehenden Weltcup in Schladming.

„Bei mir sind es 900 Trainingsstunden mit 400.000 Höhenmetern im Jahr.“
Sarah Dreier über ihr Trainingspensum.

„Bei mir kommen zirka noch einmal 200.000 Höhenmeter dazu.“
Paul Verbnjak über sein Trainingsumfang.

FORMEL 1

„Diese Ungeduld vor dem Auftakt ist immer noch da und wenn man diese Begeisterung und dieses Feuer nicht hat, dann sollte man diesen Job erst gar nicht angehen.“
Dr. Helmut Marko über den Saisonauftakt in Melbourne.

„Die letzte Saison hat schon wahnsinnig spannend aufgehört und 2025 können wir uns auf eine noch intensivere Saison freuen. Wir sind am Ende eines Reglementzykluses. Das heißt, dass die Teams noch näher zusammenrücken und bei den 24 Rennen wird es wieder rundgehen.“
Christian Klien glaubt an eine spannende Saison.

„Wie wir alle wissen, ist das letzte Jahr nicht so gut gelaufen technisch. Ab Imola sind wir in einen technischen Rückstand geraten. Max hat das mit seinen außergewöhnlichen Fahrkünsten noch überdüngt. Aber phasenweise waren wir nur die vierte Kraft. Das ist uns auch bewusst geworden.“
Dr. Helmut Marko über die schwierige Saison 2024.

„Es ist ein Straßenkurs und das, was wir haben, ist der Max-Faktor. Der wirkt fast in allen Phasen und der kann Unmögliches möglich machen.“
Dr. Helmut Marko über die Aussichten von Red Bull Racing in Australien.

„McLaren wird einmal als Favorit in die Saison reingehen. Red Bull war in der letzten Saison genau in der gleichen Situation und der absolute Favorit. Aber man sieht auch wie lange eine Saison sein kann und wie viel sich in einer Saison auch verändern kann.“
Christian Klien über die Favoritenrollen 2025.

„Adrian Newey ist ein Vollblut-Racer und eine intelligente Person. Das Erste, was er sich wünscht, ist den schnellsten Fahrer. Die Karotte wurde dem Max hingehalten, aber letztlich will der Max gewinnen. In der Formel 1 weiß jeder, dass Newey ein Genie ist, aber von heute auf morgen geht das nicht. Er braucht eine Crew um sich. Ich sehe einen Wechsel von Max nicht in naher Zeit.“
Dr. Helmut Marko über einen allfälligen Abgang von Max Verstappen zu Aston Martin.

„Red Bull Racing muss den Liam jetzt als zweiten Fahrer gut platzieren und nicht zu verheizen. Liam hat ein großes Talent, aber er darf nicht in die Saison reingehen und denken, dass ich den Max Verstappen schlagen muss.“
Christian Klien über die Ausgangslage von Liam Lawson.

„Ein früher Faschingsscherz oder so. Ich habe das nicht glauben können. Aber das ist dem Toto Wolff auch so gegangen.“
Dr. Helmut Marko über seine Gedanken beim Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari.

„Wenn der Lewis ein Auto hat, das ihm passt, dann kann der über sich hinauswachsen.“
Christian Klien glaubt an Lewis Hamilton.

„Toto Wolff will die Verstappen-Story bei Mercedes nachvollziehen.“
Dr. Helmut Marko über Rookie Kimi Antonelli bei Mercedes.

„Weltmeister 2025 wird Max Verstappen, aber da muss die Technikabteilung noch sehr hart arbeiten. Der Max muss nicht das schnellste Auto haben, das hätte er gerne. Aber er muss sich jetzt daran gewöhnen zu kämpfen. Aber er kann einiges gutmachen, aber nicht eine halbe Sekunde.“
Dr. Helmut Marko über seinen Favoriten für die WM 2025.

© ServusTV / Johannes Jank

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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