Palmsonntag im Ausseerland – die Palmbuschen

Seit 400 nach Christus wird berichtet, dass sich Christinnen und Christen in Jerusalem auf dem Ölberg versammelten und einen Gottesdienst feierten. Anschließend begleiteten sie den Bischof in feierlicher Prozession in die Stadt, wobei die Kinder Palm- und Olivenzweige in den Händen trugen. Diese Tradition verbreitete sich nach Europa. Im Mittelalter wurde in der Prozession der biblische Einzug nach Jerusalem nachgespielt. Seit dem achten Jahrhundert ist die Segnung der Palmzweige oder anderer grüner Zweige bezeugt.

Palmen haben eine geschichtsträchtige Vergangenheit: Bereits im Altertum wurden sie als heilige Bäume verehrt. Im Orient ehrte man siegreiche Personen damit. Aufgrund des Klimas werden in Mittel- und Nordeuropa die Palmzweige durch Palmkätzchen, Ahorn-, Buchen-, Birken-, Weide-, Haselnuss-, Stachelbeer- und Wacholderzweige ersetzt. Auch Buchsbaum und Weide galten bereits bei den alten Römern als heilkräftige Pflanzen.

Palmbuschen-Pflanzen im Garten – mit Klaus Reischenböck Video ARF

DIE BESTANDTEILE DER AUSSEER PALMBUSCHEN 

können von Ort zu Ort leicht variieren. Ein „Grundrezept“ findest du hier:

  • Palmkätzchen (Salweide)
  • Kranawetten (Wacholder)
  • Sendl (Heidekraut)
  • Eibe
  • Senfte (Sadebaum)
  • Buchsbaum
  • Riatln (Weidenruten)
  • Haselnuss-Stecken

Die einzelnen Büscherl werden mit Hilfe der gespaltenen „Riatl“ zusammengebunden und dann auf den Haselnuss-Stecken befestigt. Zusätzlich werden sie dann mit Seidenmaschen und „Beigeln“ (einem ringförmigen Fastengebäck) geschmückt.

Foto: TVB Ausseerland Salzkammergut

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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