Die transdisziplinäre Aufbereitung der Ausstellung mit vielfältigen Objekten verbindet Themenbereiche wie „Geologie als Fundament der Landschaft“, „Lebensräume für Mensch und Tier im Klimawandel“, „Landwirtschaft“, „Globalisierungen“, „Transformationen“, „Ursprünge der Dinge“, „Besonderheiten der Region“, „Immaterielles Kulturerbe“, „Kommunikation“, „Tourismus“, „Gesundheit“, „Mobilität“ und weitere Aspekte, die für den Bezirk Liezen – den größten Bezirk Österreichs – bedeutsam sind.
So schafft die Darstellung von Prozessen der landschaftlichen Entwicklung Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit unserem Lebensraum. Die Landschaft ist auch Grundlage für die sozioökonomische Ausrichtung und die Entwicklung des Tourismus in der Region. Pionierleistungen und Besonderheiten erzählen mit Beispielen aus Tourismus, Wirtschaft und Landwirtschaft von Visionen und unternehmerischen Initiativen in der Region und deren Bedeutung in der Gegenwart und Zukunft. Vor 100 Jahren begann das Rundfunkzeitalter, was die Kommunikation nachthaltig veränderte. Aufgrund dieses Jubiläums wird auch eine repräsentative Auswahl von Objekten gezeigt, welche die Radio- und Informationstechnik der letzten 100 Jahre bis in das digitale Zeitalter nachvollziehbar macht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Firmengeschichte von Radio-Mandl, einem kleinen Betrieb, der ab 1931 Pionierarbeit bei der Verbreitung dieses Mediums im Raum Gröbming leistete. Über lokale und globale Identitäten, von der Faszination, dem Nutzen und Wert von lebendigen Traditionen (Thomasnikolo Gams bei Hieflau, Nikolo-Spiele, Handwerk) wird im Bereich „immaterielles Kulturerbe“ erzählt.
Dieses partizipative Ausstellungsprojekt – auch als „Work in Progress“ während der Laufzeit angedacht – versteht sich als Raum des Diskurses und der kritischen Auseinandersetzung mit lokalen und globalen Themen.
„Think global, act regional“
Angesichts der Tatsache, dass Regionalität in ökonomischer, politischer, sozialer und kultureller Praxis deutlich als Gegensatz von Globalisierung angesehen wird, stellt sich vor allem in ländlichen Regionen die Frage nach Identität, nach Authentizität und der Schaffung neuer Wirkungsräume. Schloss Trautenfels hat als regionales Museum und Abteilung des Universalmuseums Joanneum den Auftrag, die Kultur- und Naturgeschichte des Bezirkes Liezen zu sammeln, zu bewahren, zu erforschen und zu vermitteln. Entsprechend dieser Verpflichtung und Kompetenz wird im Kontext der Regionen Europas die „Einzigartigkeit des Zentralen/Besonderen in der Peripherie“ – des Ennstals bzw. des Bezirkes Liezen – erzählt und in szenischen Darstellungen themenübergreifend präsentiert.
Mitwirkende
Katharina Krenn, Wolfgang Otte, Verena Plath (Kurator*innen)
Michael Pletz, VONNEBENAN (Gestalter)
Schloss Trautenfels, Universalmuseum Joanneum (Projektverantwortung)
Lisa Neuhuber, Martina Rothschädl (Programmleitung Erinnerungskultur)
Ort: Schloss Trautenfels – Universalmuseum Joanneum, Trautenfels 1, 8951 Stainach-Pürgg